Bamberg (RTB/nho). Das Rheinland erreichte beim Deutschlandpokal in Bamberg in der Gesamtwertung den 7. Platz aller Landesturnverbände.
Nach drei Jahren coronabedingter Abstinenz fand am vergangenen Wochenende im oberfränkischen Bamberg wieder die nächste Auflage der Deutschen Jugend-Meisterschaft der Landesturnverbände, der sog. Deutschlandpokal, statt und das Rheinland konnte in allen vier Jugendklassen der weiblichen U14 und U18 sowie der männlichen U14 und U18 mit einer Auswahl teilnehmen.
TK-Vorsitzender Wolfgang von Neuß begrüßte am Freitagmorgen zunächst die 32 Auswahlspieler*innen, 7 Trainer*innen, 3 Schiedsrichter und die weiteren Offiziellen des RTB-Trosses und es ging im Reisebus vom Rheinland aus in die rund 400 Kilometer entfernte Unterkunft im Kloster Banz in Bad Staffelstein. Nach rund achtstündiger Fahrt mit mehreren Zwischenhalten und Pausen traf die Reisegruppe in der Unterkunft an und konnte nach dem Abendessen; der Ausgabe der neuen Ausrüstung und der Besprechung für den Deutschlandpokal den Abend ausklingen lassen.
Am Samstagmorgen war dann bereits um 7:30 Uhr das Frühstück eingeplant und die RTB-Auswahlteams machten sich frühzeitig zum Einspielen und für die Eröffnung der Meisterschaft auf den Weg zur Sportanlage des MTV Bamberg. Nach dem Einlaufen der diversen Auswahlmannschaften waren alle der rheinischen Teams bereits im 1. Durchgang gefordert.
Sowohl für die männliche U14 (2:0: 11:9, 12:10 gegen Schleswig-Holstein) als auch die männliche U18 (2:1: 15:14, 9:11, 11:5 gegen die Pfalz) konnte dabei gleich im 1. Spiel der Auftaktsieg beim Deutschlandpokal 2022 verbucht werden. Schwieriger war hingegen der Start für die weibliche U14 und U18, die beide gegen den starken schwäbischen Faustball-Verband antreten mussten und jeweils trotz solider Leistung 0:2 verloren.
Der erste Einstieg in die Gruppenphase der Meisterschaft war nun also geschafft und die RTB-Teams konnten sich gut verkaufen bis hierhin.
Nach der Spielpause waren im 3. Durchgang wieder die weibliche U14 (0:2-Niederlage gegen Schleswig-Holstein: 4:11, 5:11), männliche U14 (0:2 gegen Schwaben: 9:11, 6:11) sowie mU18 (0:2 gegen Niedersachsen: 4:11, 0:11) dran und es konnte leider keins der drei Auswahlteams gewinnen. Deutlich besser lief es hingegen für die weibliche U18 im Anschluss, die sich 2:1 gegen Baden (11:6, 5:11, 12:10) durchsetzen konnte. Doch auch die männliche U18 zog nach und konnte im 5. Durchgang gegen Hessen wieder in die Erfolgsspur mit einem klaren 2:0-Sieg (11:4, 11:7) zurückfinden.
Weiter mit dem Siegen ging es auch für die männliche U14 im 6. Spieldurchgang mit einem 2:0 (11:9, 11:9) gegen Baden. Die weibliche U14 jedoch musste sich trotz gutem Einsatz mit 1:2 (6:11, 11:8, 7:11) dem Bayerischen Verband geschlagen geben.
Im 8. Durchgang war die männliche U14 gegen den Verband aus Mittelrhein-Rheinhessen gefordert und konnte souverän 2:0 (11:0, 11:5) gewinnen. Bei der weiblichen Jugend U18 gab es ebenfalls einen 2:0-Sieg (11:9, 15:14) gegen das starke Team aus Schleswig-Holstein. Die weibliche U14 beendete die Gruppenphase als Gruppenvierter mit einem knappen 2:1-Sieg (11:7, 10:12, 11:9) gegen Sachsen-Anhalt und durfte endlich den ersten Sieg beim Deutschlandpokal 2022 einfahren. Als Gruppenvierter konnte das Team von Trainerin Vivien Pynappel, die auf die er-krankte und nicht mit angereiste Co-Trainerin Sabrina Schmalbach verzichten musste, nun immerhin noch Platz 7 als Maximum am Sonntag erreichen, hierbei wurde Sie tatkräftig durch Ehemann Sebastian Pynappel unterstützt.
Für die männliche U18 stand im Anschluss das Spiel gegen Sachsen an. Zwar konnte das Team von Trainergespann Lutz & Tobias Schaper lange Zeit mithalten, musste sich aber letztendlich 0:2 (7:11, 5:11) geschlagen geben.
Erfreulicher ging es für die weibliche U18 im letzten Gruppenspiel gegen die Hessische Auswahl weiter, die 2:0 (11:7, 11:5) bezwungen werden konnte. Damit war das Team um Kapitänin Veronica Hoverath (Braschosser TV) Gruppenzweiter und fürs Viertelfinale am Sonntag im NRW-Derby gegen Westfalen qualifiziert.
Zum Abschluss des 1. Tages ging es sowohl für die männliche U14 als auch die U18 um den Einzug in die Endrunde der besten sechs Auswahlmannschaften am Sonntag:
Bei der männlichen U14 gewann das rheinische Team 2:0 (12:10, 11:8) gegen Hessen und durfte als Gruppenzweiter ins Viertelfinale gegen Bayern am nächsten Tag einziehen.
Für die männliche U18 hingegen lief es nach einem guten 1. Satz, der dennoch 8:11 verloren wurde, im 2. Satz gar nichts mehr zusammen und man musste dem Gegner aus Baden den Vortritt fürs Viertelfinale lassen (3:11). Damit war die mU18 als Gruppenvierter nur noch für die Platzierungsspiele qualifiziert und konnte im besten Fall den 7. Platz rausholen.
Die RTB-Delegation konnte nach dem 1. Wettkampftag überwiegend zufrieden mit der bisherigen Leistung der vier Auswahlteams sein, allerdings wäre durchaus noch der ein oder andere Sieg mehr drin gewesen. Nach den letzten Spielen ging es zum Abendessen in der Tennishalle des MTV Bamberg und danach wieder zurück in die Unterkunft, wo man frühzeitig für den nächsten Tag Nachtruhe verordnete.
Am Sonntag startete die rheinische Delegation mit dem Frühstück um 7 Uhr in den Tag. Nachdem alle Teilnehmenden ihre Koffer in den Bus geladen hatten ging es um 7.45 Uhr zum Sportplatz, da bereits um 9 Uhr die ersten Spiele anstanden.
Bei Dauerregen und sehr schwierigen Rasenverhältnissen ging es zunächst für die weibliche U18 ins Viertelfinale gegen den Rivalen aus Westfalen. Nach einem mäßigen Start in die Partie lag das RTB-Team bereits früh im 1. Satz zurück und konnte diesen Rückstand nicht mehr aufholen (7:11). Doch das rheinische Team kämpfte sich nun mit Wut im Bauch zurück ins Spiel und holte sich knapp mit 11:9 den Satzausgleich.
Bis zum 9:7 sah das Rheinland dann im 3. Satz des NRW-Duells wie der sichere Sieger aus, doch zwei Angabefehler in Folge bescherten den Westfalen den 9:9-Ausgleich. Auch in der Folge punkteten die westfälischen U18-Mädels weiter und holten sich den entscheidenden 3. Satz mit 9:11. Schade, denn eigentlich hatte man den Halbfinaleinzug im wahrsten Sinne des Wortes auf der eigenen Hand liegen.
Zum Abschluss ging es für die wU18 im Spiel um Platz 5 gegen Bayern. Trotz guter Leistung musste man sich dort 0:2 (9:11, 8:11) geschlagen geben und belegte am Ende den 6. Platz von 11 Teams bei der weiblichen U18.
Ebenfalls im 1. Durchgang dran war das Team der mU18 um Kapitän Timo Tiemesmann (Leichlinger TV) gegen den Thüringischen Turnverband. Ohne Blöße konnten die U18-Jungs 2:0 (11:2, 11:4) gewinnen und jeden Spieler des Kaders einsetzen.
Dadurch war das Team als nächstes im Spiel um Platz 7 gegen den Gegner aus dem Auftaktspiel am Samstag gefordert und erneut warte somit die Pfälzer Auswahl auf den RTB. Und wie schon im „Hinspiel“ wurde es erneut ein enges Spiel – diesmal spielten jedoch die äußeren Bedingungen eine sehr große Rolle, da der Ball kaum noch vorhersehbar auftippte und überwiegend Luft gespielt werden musste. Erschwerend kam hinzu, dass selbst mit Stollenschuhen kein richtiger Halt auf dem glatten, matschigen Rasen möglich war.
Beide Teams hatten ungeachtet dessen viel Spaß auf dem Feld und es gab einige sehenswerte Spielzüge zu sehen. Das RTB-Team holte sich zunächst den Auftaktsatz mit 11:7, musste jedoch im Anschluss den Satzausgleich kassieren (12:14). Zum entscheidenden 3. Satz glich der Rasenplatz einem Schlachtfeld und es war mehr braun als grün zu erkennen. Erneut schenkten sich beide Teams keine Punkte und mit viel Einsatz wurde jedem Ball hinterher gehechtet oder eher hinterher gerutscht. Lautstark unterstützt von außen setzte sich die rheinische Auswahl mit 11:9 durch und konnte über Platz 7 und die anschließende Dusche jubeln. Besonders hervorzuheben war der Fairnessgedanke zwischen beiden Teams aus dem Rheinland und der Pfalz, die neben dem Abklatschen beim Seitenwechsel und Applaudieren gelungener Aktionen der gegnerischen Mannschaft nach dem Spiel mit einem gemeinsamen Gruppenfoto belohnt wurde. Toll wie Faustball auch bei schwierigen Bedingungen auf und neben dem Platz zu einem Spektakel werden kann!
Die weibliche U14 trat zum Start am Sonntag zunächst gegen Westfalen an und konnte sich überzeugend mit 2:0 (11:4, 11:1) durchsetzen und besiegte in der Folge auch Sachsen-Anhalt mit 2:1 (11:8, 6:11, 11:7) – dadurch war der 7. Platz für die Mädels aus dem Rheinland gesichert.
Das Team der männlichen U14 trat im Viertelfinale gegen Bayern an und wollte unbedingt als einzige RTB-Mannschaft ins Halbfinale einziehen: Durch den nassen und matschigen Rasen entwickelte sich vor allem ein durch die Angriffsspieler geprägtes Spiel, bei dem sich keine der beiden Auswahlteams absetzen konnte. Bayern stellte sich aufgrund der äußeren Bedingungen überwiegend in der ungewohnten V-Formation mit weit vorgezogenen Abwehrspielern auf, sodass dann die Bälle Luft genommen werden mussten. Der rheinische Angriff wusste jedoch die Schwächen dieser Aufstellung mit seitlich geschlagenen Bällen auszunutzen. Erst beim Stand von 13:14 kassierte das Rheinland den Satzball, da auch Bayern konstant punktete.
In Satz 2 kämpfte sich die rheinische Auswahl wieder ins Spiel zurück und schnappte sich mit 11:7 den Satzausgleich. Zum 3. Satz blieb das Team aus Bayern komplett in V-Formation bei jeder Angabe stehen, doch hielt das den RTB nicht davon ab, das Spiel offen zu gestalten und erneut ging der Satz in die Verlängerung. Nach einem nicht abgewehrten Ball auf den Hauptangreifer des RTB musste dieser die Angabe beim Stand von 12:13 antreten und erwischte den Aufschlag leider mit zu viel Kraft, sodass dieser zum 12:14-Matchball ins Seitenaus segelte. Schade, denn die U14-Jungs hätten den Halbfinaleinzug verdient gehabt!
Das RTB-Team in der mU14 konnte sich dann dank eines 2:1-Sieges (11:8, 9:11, 11:6) gegen Schleswig-Holstein im Spiel um Platz 5 durchsetzen und holte sich damit die beste Platzierung aller Teams aus dem Rheinland.
In der Gesamtwertung wurde der RTB Siebter und kann mit den gezeigten Leistungen der Teams unter dem Strich sicherlich zufrieden sein, mit etwas mehr Glück und Nervenstärke in den entscheidenden Momenten wäre aber vielleicht auch noch eine bessere Platzierung der Teams möglich gewesen.
Nach der Siegerehrung ging es wieder auf die Rückfahrt ins Rheinland, bei dem die erzielten Erfolge und unvergesslichen Erinnerungen gefeiert wurden!
An dieser Stelle möchte die gesamte RTB-Delegation ein großes Dankeschön an Rolf Brück aussprechen, der zum letzten Mal als Schiedsrichter für das Rheinland im Einsatz war und mit seinem Engagement in den letzten Jahrzehnten vorbildlich für den rheinischen Frohsinn steht!
Verabschiedet wurden auch die aus Altersgründen ausscheidenden U18er Annika Schröder (Ohligser TV), Veronica Hoverath (Braschosser TV), Timo Tiemesmann (Leichlinger TV) und Finn Dercks (TSV Bayer 04).
Danke auch an Delegationsleiter und TK-Vorsitzenden Wolfgang von Neuß, der die Organisation für das Wochenende übernahm und ohne den eine Teilnahme an dieser schönen Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre!
Als letztes gilt es noch Busfahrer Sascha Meurer zu danken, der mit dem Reisebus unfallfrei ein ereignisreiches Wochenende abrundete und für Partystimmung unter allen Reisenden im Bus sorgte.
Endstand weibliche Jugend U14
1. Niedersachsen, 2. Schleswig-Holstein, 3. Bayern, 4. Schwaben, 5. Sachsen, 6. Baden, 7. Rheinland, 8. Sachsen-Anhalt, 9. Westfalen
Endstand männliche Jugend U14
1. Niedersachsen, 2. Sachsen, 3. Schwaben, 4. Bayern, 5. Rheinland, 6. Schleswig-Holstein, 7. Baden, 8. Hessen. 9. Westfalen, 10. Thüringen, 11. Pfalz, 12. Mittelrhein-Rheinhessen
Endstand weibliche Jugend U18
1. Niedersachsen, 2. Schwaben, 3. Schleswig-Holstein, 4. Westfalen, 5. Bayern, 6. Rheinland, 7. Baden, 8. Sachsen, 9. Hessen
Endstand männliche Jugend U18
1. Niedersachsen, 2. Schwaben, 3. Baden, 4. Sachsen, 5. Bayern, 6. Schleswig-Holstein, 7. Rheinland, 8. Pfalz, 9. Hessen, 10. Westfalen, 11. Thüringen
Endstand Gesamtwertung
1. Niedersachsen 4 Punkte, 2. Schwaben 11 Punkte, 3. Schleswig-Holstein 17 Punkte, 4. Bayern 17 Punkte, 5. Sachsen 19 Punkte, 6. Baden 23 Punkte, 7. Rheinland 25 Punkte, 8. Westfalen 32 Punkte
Die Landesturnverbände Hessen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mittelrhein-Rheinhessen und die Pfalz wurden mangels Teilnahme in einigen Jugendklassen von der Wertung (nur bei Meldung in allen vier Jugendklassen kommt ein Verband in die Gesamtwertung) ausgenommen.
Kader weibliche U14: Carolina Barbosa, Alma Thiel, Clara Vis (alle Ohligser TV), Victoria Smeljanskij. Jennifer Schmitt (beide TSV Bayer 04), Mirjeta Mula, Charlotte Kellers (TuS Wickrath), Lotta Schade (TV Wahlscheid), Trainerin Vivien Pynappel (TV Voerde)
Kader männliche U14: Leon Maybach, Arne Zieglschmid (beide Leichlinger TV), Claas Vis (Ohligser TV), Florian Stepprath, Levin Röder, Julian Justus (TuS Wickrath), Marc Brückner (TSV Bayer 04), Nico Schlombs (TV Voerde), Trainerin Martina Schäfer (TV Osberghausen) & Trainer Daniel Bröhl (TV Wahlscheid) in Vertretung für Susanne Weber (Leichlinger TV)
Kader weibliche U18: Jana Brüggemeier,Annika Schröder, Sarah Pingler, Lina Pochlatko (alle Ohligser TV), Vanessa Driesch, Veronica Hoverath, Maren Johnen (alle Braschosser TV), Luisa Schnee (TV Wahlscheid), Trainerinnen Corinna Rosenberg & Lena von Naguschewski (beide Braschosser TV)
Kader männliche U18: Finn Dercks, Sam Schmitt (beide TSV Bayer 04), Andrei-Alexandru Gavrilă (TuS Wickrath), Jannis Maurer, Fabian Schaper, Paul Zieglschmid, Milan Timo Tiemesmann (alle Leichlinger TV), Ben Sträter (Ohligser TV), Trainer Lutz Schaper (DJK Sparta Bilk) & Tobias Schaper (Leichlinger TV)
Schiedsrichter: Stefanie Lebensorger (TSV Bayer 04 Leverkusen), Rolf Brück (Leichlinger TV), Sebastian Pynappel (TV Voerde)
Delegationsleitung: Wolfgang von Neuß (TKD Duisburg)
Busfahrer: Sascha Meurer
Medien- und Öffentlichkeitsarbeit: Niklas Hodel (TSV Bayer 04 Leverkusen)